Eiger Bike Challenge – Auf der Felge, 7. Rang
Eiger Bike Challenge zum zwanzigsten... Tatsächlich kam ich gestern beim Durchzählen auf bereits 19 Teilnahmen hier an der Eiger Bike Challenge und somit feierte ich heute ein kleines Jubiläum. Natürlich wollte ich dieses zumindest mit einem Podesplatz abschliessen.
Der Plan dazu lautete, zuerst in der Spitzengruppe platzieren und dann im Anstieg auf die Kleine Scheidegg versuchen, die Entscheidung zu erzwingen. Die ersten zweieinhalb Stunden schien es gut zu funktionieren. Relativ schnell nach dem Start waren wir nur noch zu viert: Fanger, Klötzli, Vitzthum und ich. Ich fühlte mich stets gut und glaubte stets an meine Chance und dass mein Plan gut aufgehen wird. Dann auf der Grossen Scheidegg verabschiedete sich Vitzthum mit Luftverlust im Hinterreifen aus der Spitzengruppe. Kurz später auf dem First kassierte auch Klötzli ein paar Sekunden. Das erwartete Duell zwischen mir und Fanger schien Realität zu werden. Doch leider änderte sich dies schon bald wieder. Und zwar nicht zu meinen Gunsten! Nach dem Bachalpsee Trail und der Schotterstrasse folgte nochmals ein Trail und da fuhr ich vor Fanger, als ich ein Zischen aus meinem Hinterreifen feststellen musste. Scheisse, das ist ein schlechter Punkt auf der Strecke, um einen Defekt zu haben. Aber normalerweise sollte die Dichtungsmilch das Loch im Reifen abdichten und maximal ein Luftnachschiessen nötig sein. Diesmal aber leider nicht. Kurz bevor ich auf der Felge fuhr, musste ich anhalten, das Loch suchen, einen Plug setzen, wieder aufpumpen... und weiter gings. Gerade als mich Klötzli überholte, konnte ich auch wieder weiterfahren. Doch leider stellte ich schnell fest, dass meine Reparatur nicht von Erfolg gekrönt war. Ich musste nochmals anhalten, die zweite Hälfte meiner Luftpatrone reinschiessen und hoffen, dass es nun abdichtet. Doch wieder nichts! Und somit fuhr ich nun auf der Felge. Exakt fünf Kilometer wurden es bis in den Grund, wo ich ein neues Laufrad entgegennehmen konnte. Unglaublich, dass ich während diesem ganzen Prozedere keinen einzigen Rang verlor und noch immer als Dritter in den Grund kam. Erst beim Radwechsel überholte mich Vitzthum, der seinerseits aber auch ein neues Hinterrad brauchte. Also fuhr ich nun als immernoch Dritter etwas verloren auf die Kleine Scheidegg. Vor mir weit und breit nichts zu sehen, hinter mir kein Fahrer zu sehen. Erst 100 Höhenmeter vor dem Gipfel nahm ich etwas vor mir wahr. Ich musste zwei Mal schauen und es war tatsächlich Klötzli. Zwar noch zirka zwei Minuten vor mir, aber wenn das so weiter geht, könnte es bis ins Ziel gerade noch so reichen, um ihn eventuell noch einzusammeln. Also Vollgas in die Abfahrt und schon knallte es wieder!!! Wiederum ein zerstörter Hinterreifen und nun war ich ausgeschossen mit Material. Leider waren es noch über zehn Kilometer bis ins Ziel und das Rennen war gelaufen. Ich fuhr ohne Risiko, noch einen Sturz zu riskieren, wieder ohne Luft im Hinterreifen weiter Richtung Ziel. Wieder dauerte es einige Zeit bis mich jemand überholte, doch dann kamen sie. Einer nach dem anderen und schliesslich erreichte ich als Siebter das Ziel.
Naja, was soll man dazu sagen... Mit meiner Leistung heute bin ich ganz zufrieden, mindestens 15 Kilometer des Rennens fuhr ich auf der Felge, ich habe mich auf ein hartes Duell im Finale gefreut, ich nahm das Ganze mit Humor und ich freue mich auf die grosse Schlacht im Wallis in zwei Wochen!