7. Etappe Absa Cape Epic – Sieg im Grand Finale
Wow!!! Tatsächlich hat sich unser ruhiger Tag gestern heute voll ausbezahlt. Nachdem es vor zwei Tagen nicht ganz für das Podium gereicht hatte, wollten wir es heute nochmals versuchen. Und irgendwie war für uns beide klar, dass das Ziel nicht Podium, sondern Etappensieg heisst.
Wir hatten uns eine Taktik zurechtgelegt und diese ging perfekt auf.
Nach dem Start ging es zuerst auf einer breiten Asphaltstrasse bis ausserhalb Stellenbosch und da direkt in den ersten Anstieg. Es hiess sich hier einigermassen gut zu platzieren und bei der Einfahrt in den ersten Singletrail nach gut zwölf Kilometern möglichst ganz vorne zu sein. Ich kam zwar nicht ganz so gut wie gewünscht in den Anstieg, aber Mat Beers war genau vor mir und an seinem Hinterrad ging es an der Gruppe vorbei und ganz an die Spitze. Ich merkte, dass es mir gut geht und viele andere schon bös am leiden waren. Kurz vor dem Singletrail schoben wir uns dann ganz nach vorne und Simon bog als erster in den Singletrail, ich direkt dahinter. Bereits jetzt war das Feld zerpflückt und bei uns war nur noch das Gelbe Trikot und das Buff-Team.
Es blieben noch 200 Höhenmeter und bald musste Becking auch abreissen lassen, womit nur noch die Leader bei uns verblieben. Dies gab weitere Motivation und ich war mir sicher, dass Beers und Grotts nicht mit Biegen und Brechen heute auf den Etappensieg fahren werden. Tatsächlich fuhren sie die Abfahrt dann mit der nötigen Sicherheit. Im nächsten Anstieg kamen sie dann nochmals zurück und das Spiel wiederholte sich. Heute ging es stets hoch oder runter und in der dritten Abfahrt ging die Lücke dann endgültig auf.
Es waren nun 30 von 65 Kilometern zurückgelegt und wir konnten den Vorsprung auf über eine Minute ausbauen. Somon fuhr heute unglaublich stark und die ganze Etappe vorne. Ich wusste, dass dies reichen wird, wenn ich mich an seinem Hinterrad halten kann. Bis 15 Kilometer vor dem Ziel ging das einigermassen gut, doch dann wurde es für mich richtig hart. Zwei Mal musste ich kurz vom Bike, weil ich mich versteuerte, aber mit jeder Minute kam das Ende des Leidensweges, was es inzwischen für mich war, näher.
Und dann war es geschafft. Wir fuhren als gefeierte Sieger der prestigeträchtigen letzten Etappe ins Ziel! Unglaublich!
Nach einem harten Start in die Woche hat es sich absolut gelohnt, durchzubeissen und unsere Taktik umzustellen und zu versuchen, eine Etappe zu gewinnen. Dass es dann ausgerechnet auch noch die letzte sein wird, ist umso schöner.
Nun heisst es für mich zuerst erholen und dann versuchen, an den noch vorhandenen Defiziten zu arbeiten.