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Black Forest ULTRA Bike Marathon – Rang 2

Was für ein Rennen gestern. Eigentlich noch nie habe ich in meiner Karriere einen vergleichbaren Rennverlauf erlebt wie gestern beim Marathon in Kirchzarten über 116 Kilometer und 3'500 Höhenmeter. Ich wollte versuchen, mich auf die letzten 35 Kilometer zu konzentrieren und da den Unterschied auszumachen. Rückblickend konnte ich dies zwar umsetzen. Das Problem war aber, dass ich mit zwei Minuten Rückstand in diesen Schlussteil kam. Wie konnte es soweit kommen?

Bereits wenige Meter nach dem Start setzten sich drei Fahrer ab. Schnell betrug der Rückstand von mir im etwas bummelnden Feld rund eine Minute und so begann dann die "Fuchsjagd" schon sehr früh. Ich war zu diesem Zeitpunkt noch nicht beunruhigt, auch wenn ich wusste, dass mit Stiebjahn ein guter und bei seinem Heimrennen sicherlich top motivierter und gefährlicher Fahrer vorne dabei war.

Im ersten langen Anstieg sorgte ich dann für ein gutes Tempo. Trotzdem wurden uns dann nach der Abfahrt in Hinterzarten nach etwas über einer Rennstunde rund zwei Minuten Rückstand gemeldet. Ich war sehr erstaunt, denn ich war mir relativ sicher, dass das vorne gefahrene Tempo zu hoch war, um es über mehr als viereinhalb Stunden durchzuziehen. Und trotzdem waren die zwei Minuten Tatsache und mussten zuerst neutralisiert werden. Auch dies würde Kraft kosten.

Im Anstieg auf den Feldberg zersplitterte dann die Spitzengruppe. Der erste Fahrer wurde gestellt und dass nun Stiebjahn alleine an der Spitze fuhr, sprach eigentlich auch eher für mich. Denn so war er dem Wind jederzeit ausgesetzt, während ich dahinter zusammen mit Schneller und drei Texpa Fahrern namhafte Gesellschaft hatte. Auch der zweite Teil der Spitzengruppe war dann bald eingesammelt und so hiess es ab jetzt Stiebjahn alleine gegen den Rest. Wir fuhren stets ordentlich zu, doch unser Rückstand pendelte sich bei konstant knapp zwei Minuten ein.

Etwas ungläubig nahm ich die Zwischenzeiten zur Kenntnis. Die Strecke hier im Schwarzwald ist grösstenteils auf Schotterwegen und ungefährlich. In einem der wenigen etwas Defekt anfälligeren Abschnitten passierte es dann aber doch und es zischte 50 Kilometer vor dem Ziel aus meinem Vorderrad. Mit der nötigen Vorsicht überstand ich dann die folgenden zehn Kilometer und die Abfahrt nach Todtnau schadlos und konnte dann mein Laufrad tauschen.

Nun ging es los. Der letzte längere Anstieg begann und ich fuhr gemeinsam mit Schneller und Stutzmann noch immer mit zwei Minuten dem Sieg hinterher. Ich wusste, nun muss ich mich schleunigst daran machen, diesen Rückstand weg zu knabbern. Bald war ich alleine unterwegs. Weniger später in einem offenen Abschnitt stoppe ich 1:40 Rückstand. Weiterhin fühlte ich mich gut, während es hinter mir ordentliche Lücken aufriss. Auch mit der Hitze kam ich gut zurecht. Ich war nun zuversichtlich, dass ich es schaffe, den Rückstand zu neutralisieren. Doch während vielen Kilometern, stets aufwärts, rückte Stiebjahn nie in mein Blickfeld. Erst in Hofsgrund, rund 16 Kilometer vor dem Ziel und mit nur noch zirka 300 Höhenmetern, sah ich ihn wieder.

Noch immer fehlte mir aber eine Minute. Aber auch Stiebjahn sah mich nun und biss sich durch. 40 Sekunden waren es, als es das nächste Mal wieder in den Wald ging. Ich wusste, nun wird es ganz knapp. Es ging ab jetzt grösstenteils bergab und nur noch eine kurze Gegenwelle gab es zu bezwingen. Ich fuhr so schnell ich konnte, doch leider gingen mir die Kilometer aus...

Stiebjahn kam durch und gewann das Rennen mit etwas über 20 Sekunden Vorsprung. Wie gesagt, noch nie habe ich es erlebt, dass einer, der auf dem ersten Kilometer angriff, durchkam. Mir fehlten einfach noch ein paar Höhenmeter mehr am Schluss, dann hätte es vielleicht anders ausgesehen. Oder wie es Stiebjahn sagen würde: er hat alles richtig kalkuliert und wurde für seinen Mut und Einsatz belohnt, Glückwunsch!

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