Dolomiti Superbike – Rang 5
|
 |
Das war heute eine ganz harte Nummer beim Dolomiti Superbike in Villabassa. Das Feld war sehr hochkarätig besetzt. Angeblich waren es total 16 WM Goldmedaillen, die heute am Start standen. Ich freute mich sehr auf den Klassiker und den Vergleich mit den Besten der Welt.
Gleich von Beginn weg ging es dann zügig los. Ich nahm mir vor, lange zu versuchen, möglichst viel Kraft zu sparen und mich etwas zu verstecken. Dies konnte ich während den ersten eineinhalb Stunden sehr gut umsetzen. Nun ging es in den harten und steilen Anstieg hoch zur Rotwand und Kreuzbergpass.
Dieser Anstieg sollte nun dafür sorgen, dass die noch immer unglaublich grosse Gruppe aufgesplittet wird. Ich wusste, dass dieser Abschnitt für mich der härteste des Tages wird. Im Vergleich zu den leichteren Fahrern bin ich hier einfach etwas im Nachteil. Und tatsächlich musste ich fünf Fahrer davon ziehen lassen. Paez, Arias, Seewald, Rabensteiner und Petrus vermochten sich abzusetzen und auf dem Kreuzbergpass wurden mir knapp eineinhalb Minuten gemeldet.
Nun musste ich umgehend versuchen, im folgenden zuerst coupierten und später abfallenden Abschnitt zurück ins Tal das eingehandelte Handicap wieder zu neutralisieren. Dass weder Porro, noch Longo, die noch bei mir waren, hier eine Hilfe sein werden war mir klar. Beide hatten einen Teamkollegen in der Spitzengruppe. Warum aber Claes nur immer passiv an 4. Position mitfuhr, konnte ich nicht verstehen.
So versuchte ich nun während 20 Kilometern alleine die Lücke wieder zuzufahren. Im letzten Jahr war dies möglich, doch heute zogen sie auch vorne voll durch und mir wurde immer der identische Rückstand gemeldet. Sehr ärgerlich, während sie sich vorne nun zu fünft aushalfen, verrichtete ich dahinter alle Arbeit alleine. Schliesslich konnte ich dann Claes doch noch überzeugen, mir etwas zu helfen, und er führte auch ab und zu ab Toblach auf den nächsten 20 Kilometern das leicht ansteigende Tal hoch bis Schluderbach und an den Fusse des letzten Anstieges. Hier waren es nun noch immer nur 1:40 Rückstand.
Nun war klar, was passieren wird. Im Anstieg zur Plätzwiese erwartete ich Attacken von Porro und Longo, die nach den letzten 40 Kilometern nun frischer sein sollten als ich. Bereits nach wenigen Metern erhöhte Porro dann die Gangart. Ähnlich wie schon Ende April in Riva am letzten Anstieg: unscheinbar aber effizient. Claes und Longo fielen umgehend aus der Gruppe. Ich biss mich aber fest und liess Porro keinen Zentimeter davon fahren. Ich kam gut mit und zirka fünf Minuten vor Ende des Anstieges rückten der Europameister Rabensteiner und der Vizeweltmeister Arias in unser Blickfeld. Die zwei büssten gerade und gingen ein. Der Anstieg reichte gerade noch um die zwei einzusammeln.
Nun waren wir wieder zu viert, es ging jetzt um Rang 4 und wer weiss, sollte es vorne in der letzten Abfahrt noch Defekte geben, liegt sogar noch das Podium in Reichweite. Es passierte dann aber nichts und alle überstanden die schnelle und doch etwas gefährliche Abfahrt, in der viele Fahrer von der kurzen Distanz überholt werden mussten, heil.
Es kam also zum Sprint. Ich rechnete mir aus dieser Gruppe gute Chancen aus. Die Teamkollegen Porro und Rabensteiner spannten sehr gut zusammen, sodass Rabensteiner den Sprint gewinnen und ich mir dahinter Rang fünf absichern konnte. Ein sehr gutes Resultat in diesem hochkarätigen Feld und trotzdem ist es schade, dass ich Mitte des Rennens den Anschluss an die Gruppe verlor. Es wäre danach deutlich einfacher gewesen, wenn ich vorne dabei gewesen wäre. Hätte, wenn und aber... es war nicht so! Und so gehe ich hier mit einem soliden Resultat und einem bis auf 30 Minuten sehr starken Rennen nach Hause.
|