Gesamtsieg an der Crocodile Trophy
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Obwohl das heutige Zeitfahren mit nur 30 Kilometern, 250 Höhenmetern und einer Rennzeit von deutlich unter einer Stunde eher Carabin als mir entgegen kam, blickte ich sehr zuversichtlich und überzeugt auf den heutigen Tag. Schliesslich hatte ich ein Polster von 1:41 zur Verfügung und das musste einfach reichen.
Als Führender startete ich dann heute als Letzter ins Zeitfahren, Carabin eine Minute vor mir. Auf den ersten fünf Kilometern sah ich Carabin drei Mal vor mir und ich konnte jeweils die Zeit stoppen, um eine Referenz zu haben. Wir waren genau gleich schnell unterwegs so lange ich ihn sehen konnte. Danach ging es in den Wald und ich sah nicht mehr so weit nach vorne. Es kam die schnelle Abfahrt hinunter an die Küste und da investierte ich etwas Zeit zugunsten der Risikominimierung. Mir war klar, dass Carabin da voll runter donnern wird, da er auf Rang drei rund eine Stunde Vorsprung hatte und somit auch noch hätte ins Ziel laufen können, ohne seine Position zu verlieren. Ich hingegen konnte in diesem Abschnitt nichts gewinnen und nur verlieren, das wollte ich nicht.
Nach der Abfahrt hiess es nochmals während 15 Minuten alles verschiessen was noch in den Beinen war. Zuerst ging es verwinkelt durch die Strassen und schliesslich am Four Mile Beach in Port Douglas während vier Kilometern über den Strand dem Ziel entgegen. Dann war es geschafft, ich wurde als Gesamtsieger der Crocodile Trophy empfangen. Sogar auch die heutige Etappe konnte ich mit fünf Sekunden Vorsprung zu meinen Gunsten entscheiden.
Nun werde ich also bereits zum vierten Mal als Gesamtsieger der Crocodile Trophy notiert. Ein Sieg, den ich mir dank einer besseren Konstanz als Carabin verdient habe. Während er auf der zweiten Etappe einen schwarzen Tag einzog, kam ich ohne Einbrüche über die gesamte Distanz. Dass es ohne Zwischenfälle reichen wird, war mir nach der dritten Etappe klar und liess mich daher nie unter Stress setzen. Die Erfahrung aus mittlerweile schon unzähligen mehrtägigen Rundfahrten half mir durchaus, auch wenn ich ganz klar sagen muss, dass Carabin auch ein sehr gutes Rennen gefahren ist und sich jederzeit richtig verhalten hat. Auch wenn wir über weite Strecken ebenbürtig waren, hat am Schluss eben doch der Bessere gewonnen.
Somit sind die letzten Kilometer der Saison 2016 zurück gelegt. Ich werde mich nun auf den Heimweg machen und mich während den kommenden Wochen erholen und Kräfte fürs neue Jahr tanken.
Photos by Regina Stanger/Crocodile Trophy
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