UCI Marathon Series Singen - alleine zwischen den Gruppen, Rang 4
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Obwohl der Marathon in Singen nicht zu meinen Favoriten zählt, steht er jedes Jahr auf meinem Programm. Dies mehr oder weniger gezwungenermassen, denn in den drei letzten Jahren wurde hier zwei Mal der EM Titel vergeben und im nächsten Jahr geht es sogar um den WM Titel! Somit nahm ich heute einmal mehr die zwei Runden über je 49 Kilometer in Angriff.
Auf der schnellen Strecke gibt es hunderte Rhythmuswechsel, immer wieder offene Flachpassagen, wo man alleine viele Kräfte verpufft und keine technisch herausfordernde Streckenabschnitte. Es war also wieder einmal Zeit für den Aerohelm und es hiess, von Beginn weg aufmerksam zu sein, um auf keinen Fall die entscheidende Gruppe zu verpassen. Leider fühlte ich mich heute nicht mehr so stark wie in den beiden letzten Rennen, und so versuchte ich, nach 15 Kilometern mit einem Angriff endlich besser ins Rennen zu kommen. Es klappte überraschend gut und ich setzte mich zusammen mit Sam Gaze entscheidend ab. Doch meine Freude währte nur für kurze Zeit, denn es lief danach nicht besser als vor der Attacke. So war ich weiter am beissen, und als kurz darauf Alban Lakata den Anschluss herstellen konnte, wurde es nicht einfacher.
Für zehn Kilometer konnte ich mich festbeissen, dann musste ich die zwei ziehen lassen. Das Tempo war mir zu hoch und ich fuhr nun alleine auf Rang drei.
Nun hatte ich ein Problem, denn die Gruppe hinter mir war zu weit zurück, um auf sie zu warten und bereits nach einem Viertel der Distanz auf dieser Strecke alleine zu fahren, ist eigentlich das Dümmste was man machen kann. Trotzdem blieb mir nichts anderes übrig für die folgende Stunde. Ich merkte, wie mir dadurch zahlreiche Körner gezogen wurden und ich war froh, als der stark fahrende Jérémy Huguenin zu mir aufschliessen konnte.
Nach zehn Kilometern zu zweit musste ich leider auch ihn ziehen lassen und war erneut alleine. Als zehn Kilometer vor dem Ziel auch noch Markus Kaufmann zu mir aufschloss, hiess es Charakter zu zeigen und zumindest den Sprint um Rang vier zu gewinnen, was mir auch gelang.
Fazit des Rennens: an einem Tag mit nicht den besten Beinen auf einer nicht auf meine Fähigkeiten zugeschnittenen Strecke, musste ich mir heute jeden Meter zu oft alleine hart erarbeiten.
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