Bikefestival Riva del Garda - grossartiger Sieg am ersten Klassiker
|
 |
Das Bikefestival am Gardasee ist traditionell der erste Klassiker in der europäischen Marathonsaison. Dementsprechend begehrt ist der Sieg hier und die Startliste liest sich wie das who-is-who der Marathonszene. Auch heute standen der Olympiasieger, der Weltmeister, der Europameister und viele Weitere neben mir am Start. Nach meinem Erfolg vor sechs Tagen am Tiliment Marathon liebäugelte ich heute wieder zumindest mit einem Podestplatz.
Ich fühlte mich von Beginn weg hervorragend und konnte im ersten steilen und über 1000 Höhenmeter umfassenden Anstieg problemlos mit dem Schnellstarter Medvedev mitgehen. Ich fühlte mich sogar so gut, dass ich schon kurz darauf selber das Tempo weiter verschärfte und wir uns so zu Viert absetzen konnten. Medvedev, Pernsteiner, Paulissen und ich fuhren somit 30 Sekunden vorne weg. Das Tempo war zwar hoch, aber trotzdem wollte ich Lakata, Hynek und Co. nicht einfach so leicht wieder aufschliessen lassen. Darum führte ich unsere Gruppe bis auf den Gipfel an und unser Polster wurde nochmals etwas grösser.
Im zweiten Anstieg zog Paulissen bald seine Segel ein und spätestens als auch im dritten langen Anstieg keiner von hinten den Anschluss schaffte, war klar, dass wir drei den Sieg unter uns ausmachen werden. Ich verrichtete den Grossteil der Führungsarbeit, und immer, wenn ich abgelöst werden wollte, fiel das Tempo komplett zusammen und meine Begleiter packten Verpflegung aus statt anständig zu fahren.
So beschloss ich nach dem dritten Anstieg und als der coupierte, grösstenteils über Singletrails führende Mittelteil begann, durchzuziehen. Pernsteiner war somit weg, aber Medvedev kam in den zahlreichen kurzen Anstiegen immer wieder mit grösstem Einsatz und der Brechstange zurück.
Mir war klar, dass er diesen Aufwand irgendwann büssen wird, und darum blieb ich gelassen. Wir nahmen zusammen den letzten, 20minütigen Anstieg in Angriff, bevor die anspruchsvolle Schlussabfahrt begann. Ich hielt mich hinter Medvedev auf um ihn so jederzeit unter Kontrolle zu haben. Es sah qualvoll aus, wie er sich bewegte, und trotzdem verzichtete ich auf eine Attacke. Erst 100 Meter vor der Einfahrt in die Abfahrt zog ich vorbei und bereits eine saubere und zügig gefahrene Linie reichte, um ihn abzuschütteln.
Die letzten fünf flachen Kilometer zurück an den Gardasee konnte ich dann geniessen, bevor ich nach 4:17h und somit neuem Streckenrekord bereits zum vierten Mal als Sieger ins Ziel des Bikefestivals kam. Es war heute ein grossartiges Gefühl, die legendäre Ronda Extrema und die internationale Konkurrenz im Griff zu haben. Gerne darf es in dieser Saison so weiter gehen
|