UCI World Series Spilimbergo - Sieg im Weltklasse Feld!
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Zum ersten Mal startete ich heute beim Tiliment Marathon in Spilimbergo im Friaul, Italien. Ich war richtig aufgeregt am Start. Dies aus mehreren Gründen: die Besetzung war nämlich richtig erstklassig, die Strecke, die ich nur ansatzweise besichtigen konnte gestern, sollte dem Hören Sagen nach richtig schwierig sein, was sich durch den Regen in der Nacht nochmals verschärft hatte, und vor allem war es mein erstes Rennen seit einem Monat und dem Cape Epic.
Es ging los und schon auf den ersten Metern rutschte mein Hinterrad auf den nassen Pflastersteinen wie wild im Zeug herum. Das kann ja heiter werden! Ich fühlte mich glücklicherweise ganz gut und darum war für mich klar, dass ich mich immer ganz vorne aufhalten werde, um nicht plötzlich wegen meiner Unkenntnis den Anschluss zu verlieren. Immer wieder kam eine kleine Spitzengruppe zustande, welche von hinten regelmässig wieder aufgefüllt wurde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Abstände definitiv grösser wurden und im langen Hauptanstieg nach 50 Kilometern passierte es.
Ferreira setzte sich ab, ich kontrollierte dahinter die Gruppe mit Paulissen und Geismayr ab Rang zwei. Pünktlich als wir den Gipfel erreichten, setzte Schneefall ein und die Finger wurden in der Abfahrt ganz schön kalt. Ich fuhr kontrolliert über die glatten und rutschigen Steine dem Tal entgegen. Ferreira reichte seine Minute Polster nicht weit, schon bald war er wieder gestellt. Weil Geismayr direkt hinter mir stürzte, war ich nun knapp 40 Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit Paulissen an der Spitze.
Der Belgier sah nicht mehr so gut aus, aber ich war mir nicht sicher, ob es wirklich so war oder ob er nur spielte. Um im schnellen Schlussteil nicht alleine zu sein, nahm ich ihn mit und liess es auf den letzten 50 Höhenmeter langen Anstieg auf dem letzten Kilometer ankommen. Ungemütlich lange blieb er an meinem Hinterrad, doch dann waren die zwei Meter, die einfach reichen mussten, da. Ich zog nochmal anständig weiter und damit war das Genick des ex-Weltmeisters definitiv gebrochen. Schliesslich rollte ich nach viereinhalb Stunden mit sieben Sekunden Vorsprung als Sieger ins Ziel.
Die lange Anreise hat sich also absolut gelohnt und ich bin glücklich, bereits im ersten Rennen nach dem Cape Epic wieder auf das oberste Treppchen steigen zu dürfen.
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