2. Etappe Tankwa Trek - Defekte bringen Spannung ins Rennen
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Auf der heutigen Etappe stellte sich uns nach 50 Kilometern der Hauptanstieg des Rennens - das Marino Monster - in den Weg. Wir nahmen uns am Morgen vor, bis zu diesem Anstieg einfach nur mitzufahren und dann zu versuchen, uns aus dem Staub zu machen.
Doch es kam alles etwas anders als gewünscht. Nach zehn Kilometern fuhr ich mir im vorderen Reifen etwas ein und verlor Luft. Immer und immer wieder zischte es, bis ich schliesslich nur noch ganz schwammig durch die Kurven kam. Eigentlich sollte ich jetzt Luft nachschiessen. Doch weil die Gruppe noch riesig war und bald eine lange Singletrailabfahrt folgte, konnte ich mir keinen Stopp erlauben. Also wollte ich als Erster in diesen Singletrail kommen, um so alles zu kontrollieren. Genau beim Kampf um die erste Position vor der Einfahrt hatte ich dann riesiges Glück. Der zu tiefe Luftfruck wurde mir nun zum Verhängnis. In einer Traverse zog es mir bei hoher Geschwindigkeit den Reifen von der Felge. Ich konnte einen Sturz zwar knapp verhindern, doch nun waren wir zum Nachpumpen gezwungen.
Es funktionierte gut und schnell, der Reifen war nun wieder dicht, und schon ging es weiter. Ich hatte nun allerdings viel zu viel Luft im Reifen und so rutschte mir nach kurzer Zeit in einer Kurve auf dem rutschigen Untergrund das Vorderrad weg. Dabei verlor ich unter anderem meine Pumpe. Aber wir waren dran an der Spitzengruppe und das war wichtig.
Es ging nun lange flach Richtung "Monster". Im Anstieg konnten wir uns bald absetzen und erreichten den Bergpreis mit zwei Minuten Vorsprung auf Sauser/Gaze. Ich fühlte mich auch heute wieder bestens und im Prinzip war die Arbeit zu diesem Zeitpunkt erledigt. Eine lange Abfahrt und zehn flache Kilometern lagen nun nur noch vor uns. Ich bog irgendwie mit schlotternden Knien in diese Abfahrt ein, hatte Angst vor einem Defekt und bereits nach kurzer Zeit fuhr sich Karl einen Hinterrad-Defekt ein.
Wir erkannten die Situation relativ schnell. Die Felge war zerstört, wir mussten einen Schlauch einziehen. Exakt als Sauser/Gaze wieder bei uns waren, konnten wir das reparierte Laufrad wieder einbauen und weiter ging es. Gerade nochmal gut gegangen also. Das Problem war nur, dass es vor den letzten zehn flachen Kilometern noch immer fünf Kilometer über lose und scharfe Steine bergab ging. Wir hatten nun weder einen Schlauch noch eine Luftpatrone oder die (früher verlorene) Pumpe zur Verfügung. Ein weiterer Defekt wäre also verherend gewesen.
Es passierte aber nichts mehr. Ich war froh um jeden Meter, den wir schadlos dem Ziel näher kamen. Auf den letzten Metern attackierten Sauser/Gaze dann. Sie wollten den Etappensieg und wir wehrten uns nicht, da wir, nach allem was passiert war, nur froh waren, keine Zeit verloren zu haben.
Nun führen wir mit guten zwei Minuten in der Gesamtwertung. Wenn wir Morgen ohne so viele Probleme wie heute über die letzte Etappe kommen, sollte das reichen, um unsere Position zu verteidigen.
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